Autoimmunerkrankungen sind Störungen des Immunsystems, bei denen sich die Abwehrmechanismen des Körpers gegen das eigene Gewebe richten – darunter oft auch die Haut. Normalerweise schützt das Immunsystem unseren Körper vor Fremdstoffen wie Viren oder Bakterien. Bei einer Autoimmunerkrankung wird jedoch körpereigenes Gewebe als „fremd“ erkannt und angegriffen, was zu Entzündungen und Schäden führen kann.
Für dermatologische Praxen stellen Autoimmunerkrankungen eine besondere Herausforderung dar, da sie oft spezifische Hautmanifestationen zeigen und individuelle Behandlungskonzepte erfordern.
Häufige Autoimmunerkrankungen mit Hautbeteiligung
- Lupus erythematodes: Dieser systemische Lupus kann sich in Form von rötlichen, schmetterlingsförmigen Hautveränderungen im Gesicht oder Ausschlägen an sonnenexponierten Stellen zeigen.
- Psoriasis (Schuppenflechte): Eine oft genetisch bedingte Autoimmunerkrankung, die sich durch stark schuppende, rote und entzündliche Hautstellen auszeichnet, insbesondere an den Ellenbogen, Knien und der Kopfhaut.
- Vitiligo: Hier greift das Immunsystem die Pigmentzellen an, was zu weissen Flecken auf der Haut führt.
- Sklerodermie: Bei dieser Krankheit verhärtet und verdickt sich das Hautgewebe aufgrund eines überaktiven Immunsystems.
- Alopecia areata: Ein Verlust von Haaren in runden Flecken auf der Kopfhaut oder anderen Körperbereichen durch Angriff des Immunsystems auf die Haarfollikel.
Dermatologische Vorgehensweise bei Autoimmunerkrankungen
Die Behandlung autoimmuner Hautkrankheiten erfordert eine präzise Diagnose, sorgfältige Abwägung der Therapieoptionen und eine langfristige Betreuung. Die dermatologische Praxis setzt dabei oft auf folgende Ansätze:
- Diagnostische Abklärung
Eine genaue Diagnose ist entscheidend und erfordert oft eine Kombination aus Anamnese, klinischer Untersuchung und gezielten Labortests. Hautbiopsien und immunologische Tests können helfen, spezifische Marker im Blut nachzuweisen, die auf Autoimmunreaktionen hindeuten.
- Individuelle Therapieplanung
Die Therapie richtet sich nach der Art und dem Schweregrad der Erkrankung. Entzündungshemmende Cremes und Kortikosteroide können helfen, Hautentzündungen zu lindern. Auch Calcineurininhibitoren, die gezielt das Immunsystem regulieren, finden bei bestimmten Autoimmunerkrankungen Anwendung.
- Systemische Therapie
Für schwerere Fälle kommen Medikamente wie Immunsuppressiva und Biologika zum Einsatz. Diese dämpfen die Immunreaktion des Körpers und verhindern dadurch das Fortschreiten der Erkrankung und die Schädigung der Haut. Biologika, die gezielt bestimmte Immunprozesse blockieren, bieten häufig vielversprechende Ergebnisse bei Autoimmunerkrankungen wie Psoriasis oder Alopecia areata.
- Phototherapie
Bei einigen Erkrankungen wie Psoriasis und Vitiligo kann die kontrollierte Bestrahlung der Haut mit UV-Licht zu einer deutlichen Verbesserung führen. Die Phototherapie hilft, das Immunsystem zu modulieren und Entzündungen zu reduzieren.
- Pflege und Prävention
Autoimmunerkrankungen gehen oft mit einer empfindlichen Haut einher. Milde Hautpflegeprodukte ohne Reizstoffe, regelmässiges Eincremen und der Schutz vor UV-Strahlung sind essenziell, um die Haut zu schonen und Rückfälle zu vermeiden. Auch Stressreduktion spielt eine Rolle, da Stress oft als Trigger für Schübe wirkt.
Fazit
Autoimmunerkrankungen der Haut erfordern ein umfassendes, interdisziplinäres Management, das dermatologische Expertise mit immunologischen Erkenntnissen vereint. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Patient*in und Arzt/Ärztin ist hierbei entscheidend, um den Krankheitsverlauf zu kontrollieren und die Haut in bestmöglichem Zustand zu halten. In unserer Praxis stehen individuelle Beratung und Therapieanpassungen im Vordergrund, um den Patient*innen eine bestmögliche Lebensqualität zu bieten.
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Praxis Dr. med. Aschwanden | Dermatologie & Ästhetik St.Gallen
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