Vereisungstherapie
Kältechirurgie: Ein schneller und effektiver Weg zur Behandlung von Hauterkrankungen
Die Kältechirurgie, auch als Kryochirurgie bekannt, gehört zu den schnellsten und unkompliziertesten Therapieverfahren in der Dermatologie. Sie wird vor allem bei der Behandlung von kleinflächigen Hautkrebsvorstufen, sehr oberflächlichen Formen von weissem Hautkrebs, Keloiden (verstärkter Narbenbildung) und Warzen eingesetzt. Doch wie funktioniert diese Behandlung eigentlich, und welche Nebenwirkungen können auftreten?
Was passiert bei der Vereisungstherapie?
Im Rahmen der Kryochirurgie wird Flüssigstickstoff mit einer Temperatur von -195,8°C auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen. Dies kann entweder in Form eines Sprays oder mit einem speziellen Kontaktstift erfolgen. – Dr. med. Aschwanden behandelt mit dem Spray. Die extrem niedrigen Temperaturen führen dazu, dass sich Eiskristalle innerhalb der betroffenen Zellen bilden. Dies sorgt dafür, dass die Zellen anschwellen und platzen – ein Vorgang, der nur wenige Sekunden dauert.
In den meisten Fällen ist eine einzelne Behandlungseinheit ausreichend, um die kranken Zellen zu zerstören. Allerdings kann es bei bestimmten Erkrankungen, wie zum Beispiel tiefer liegenden Hautveränderungen oder Keloiden, notwendig sein, mehrere Vereisungszyklen durchzuführen, um die gesamte betroffene Fläche zu behandeln.
Wichtig zu beachten ist, dass diese Methode vor allem für kleinere, oberflächliche Hauterkrankungen geeignet ist. Bei grossflächigen oder tief liegenden Hauterkrankungen, wie bei fortgeschrittenen Hautkrebsformen, ist die Kältechirurgie aufgrund der möglichen Narbenbildung weniger geeignet.
Welche Nebenwirkungen können auftreten?
Wie bei jeder medizinischen Behandlung können auch bei der Kryochirurgie Nebenwirkungen auftreten. Während der Anwendung selbst können stechende Kälteschmerzen entstehen, die jedoch in der Regel nur für kurze Zeit anhalten. Auch nach der Behandlung kann ein dumpfes, ziehendes Schmerzgefühl auftreten.
Direkt nach der Behandlung kommt es häufig zu einer Rötung und Schwellung der betroffenen Hautstelle. In vielen Fällen bildet sich zudem eine Blase, die im weiteren Verlauf aufgehen und verkrusten kann. Um die Heilung zu unterstützen und die Krustenbildung zu fördern, ist es wichtig, regelmässig eine desinfizierende Wundcreme aufzutragen. Nach etwa 7 bis 10 Tagen heilt die behandelte Stelle in der Regel vollständig ab.
Besonders bei oberflächlichen Hautkrebsvorstufen kann die Kältechirurgie ohne grössere Narbenbildung erfolgen, da diese Veränderungen relativ flach in der Haut verankert sind. Bei tiefer gehenden Hautveränderungen, wie bei Keloiden oder Warzen, muss das betroffene Gewebe länger eingefroren werden, was das Risiko einer Narbenbildung erhöhen kann.
Warum die Kältechirurgie weiterhin so wichtig ist
Trotz der möglichen ästhetischen Nebenwirkungen hat sich die Kryochirurgie als äusserst effektive Behandlungsmethode etabliert. Sie bietet viele Vorteile, wie zum Beispiel eine schnelle Durchführung, minimale Eingriffszeit und ein geringes Risiko von Komplikationen. Besonders für kleinere Hautveränderungen, die frühzeitig erkannt werden, stellt die Kältechirurgie eine schonende und erfolgreiche Therapieoption dar.
Dennoch ist es wichtig, dass die Kryochirurgie nur von qualifiziertem Fachpersonal durchgeführt wird. Aufgrund der möglichen ästhetischen Auswirkungen, insbesondere bei der Behandlung von Keloiden oder Warzen, sollte der Eingriff immer sorgfältig abgewogen und in einem professionellen Umfeld durchgeführt werden.
Fazit
Die Kältechirurgie ist ein bewährtes Verfahren zur Behandlung von Hauterkrankungen und kann besonders bei kleineren Hautkrebsvorstufen und oberflächlichen Hautveränderungen eine schnelle und effektive Lösung bieten. Die Behandlung ist in der Regel unkompliziert, erfordert jedoch ein gewisses Mass an Fachkenntnis und sollte nur von erfahrenen Dermatolog*innen durchgeführt werden. So kann das Verfahren seinen vollen Nutzen entfalten, während die möglichen Risiken und Nebenwirkungen auf ein Minimum reduziert werden.
Praxis Dr. med. Aschwanden | Dermatologie & Ästhetik St.Gallen
Tel. 071 222 39 33
E-Mail: praxisdraschwanden@hin.ch
Poststrasse 2, 9000 St.Gallen